Die Umgebung von Saulxures bietet viele Möglichkeiten, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto Unerwartetes zu Entdecken. Wir haben für Dich hier unsere Top-10-Ziele zusammengestellt. Auf der Tourismus-Internetseite von Haute-Marne findest Du viele weitere Infos (auch auf Deutsch).
Unser Garten ist der Grund, warum wir immer wieder für ein Wochenende nach Frankreich fahren. Wir verlassen ihn nur selten. Daher mein Vorschlag an euch: Tut es uns gleich und hängt im Garten ab. Die Ruhe ist einzigartig. Und bei klarem Himmel kann man nachts die Milchstrasse sehen.
Warum bis nach Berlin fahren? Dort gibt es den leckeren Käse aus Saulxures zwar auch, aber hier ist die Käserei Schertenleib nur 5 Minuten zu Fuß entfernt und man kauft direkt beim Erzeuger. Bei Schertenleibs wird der Langres-Käse hergestellt. Er hat eine orangefarbene Rinde mit einer Mulde in der Mitte. Die Käserei stellt diesen Käse auch als Blanc, mit Kräutern und mit Mirabellenschnaps her. Zusätzlich verkauft sie Butter aus der Käserei von Andilly und Morbier und Comté aus der Franche-Comté. Der Blanc und der Fromage Blanc mit Kräutern und Knoblauch schmecken super zu Spaghetti oder zu Obst.
Für diese Wanderung solltet ihr feste Schuhe anziehen, die auch etwas matschig werden dürfen, und Wasser sowie Proviant einpacken (Baguette, Käse ...).
Erste Etappe: Hinter unserem Grundstück geht es los. Der Weg nach Vicq zur Chapelle Sainte Germaine ist nicht ausgeschildert, aber mithilfe von Google Maps leicht zu finden (Klicke auf die verlinkten Etappen und sieh Dir den Weg auf Google Maps an). Der Weg führt vorbei an der Bio-Müllhalde von Saulxures und um eine große Weide mit Kühen. Danach geht es bergab in den Wald, dann rechts wieder hinauf das Hochplateau. Die Abbiegung ist etwa auf halber Strecke nach unten.
Zweite Etappe: Wenn der Wald hinter euch liegt und ihr auf dem Plateau seid, links auf den Weg abbiegen und diesem folgen, bis es wieder bergab nach Vicq geht. Bald seht ihr rechts die Bio-Müllhalde von Vicq. Dann links abbiegen und dem Weg nach oben bis zur Kapelle folgen. Hinter der Kapelle steht eine Bank, auf der man eine schöne Vesperpause mit weiter Aussicht einlegen kann.
Dritte Etappe: Nach der Pause geht ihr vor der Kapelle schräg links bergab in den Wald. Hier ist ein Rundweg um Vicq ausgeschildert. Unten angekommen an der Straße links abbiegen und dem Weg bis zum Ende in den Wald folgen. Dann immer weiter durch den Wald laufen. Dieser Abschnitt ist etwas abenteuerlich, aber mit Google Maps solltet ihr wieder auf den Weg kommen, wenn ihr immer geradeaus geht. Ihr trefft am Ende auf einen Bachlauf. Diesen überqueren und den Hügel hinaufklettern.
Vierte Etappe: Hier solltet ihr den Weg wieder sehen, auf dem ihr auf der zweiten Etappe gegangen seit. Diesen nach oben gehen, bis ihr wieder auf den Weg stoßt, von dem ihr auf der zweiten Etappe gekommen seid. Von hier aus kennt ihr den Weg zurück nach Saulxures: Geradeaus weiter gehen, durch den Wald bis zur Kuhweide und weiter bis nach Saulxures.
Wir haben zwei Fahrräder. Die Gegend auf dem Hochplateau ist zwar hügelig, aber nicht allzu steil. Sobald man das Plateau Richtung Osten verlässt, geht es allerdings steil bergab. Da ist vor allem die Rückfahrt beschwerlich!
Als erste Tour bietet sich daher eine Rundfahrt über eine kleine Nebenstrasse nach Avrecourt und weiter nach Dammartin zum Brocante an. Der Besitzer des Trödelmarkts ist in Saulxures unser Nachbar. Er sammelt alles, was er bekommen kann. In den Sommermonaten hat er seinen Brocante geöffnet. Ein Besuch macht Spaß und man sieht interessante Dinge.
Eine zweite, große Tour geht nach Coiffy-le-Bas und durch zwei schöne Täler. Wer will, kann den Fahrradträger an unser Auto montieren und so mit den Fahrrädern nach Vicq hinunterfahren, um besser wieder zurückzukommen. So oder so ist es eine herrliche Rundfahrt. Bitte an Wasser und Proviant denken, Einkehrmöglichkeiten gibt es kaum!
Besuch der Gallo-Romanischen Villa und der Käserei in Andilly (8 Minuten mit dem Auto)
In Andilly-en-Bassigny haben schon die alten Römer Landwirtschaft betrieben. Wenn man den schönen Blick auf das Tal sieht, versteht man, warum sie sich dort angesiedelt haben. Die Überreste wurden Anfang des 19. Jahrhunderts zufällig bei Bauarbeiten entdeckt. Seither wird die Anlage ausgegraben und kann im Sommer besichtigt werden. Mehr Info auf Deutsch findet ihr hier.
Anschließend empfiehlt es sich, in der örtlichen Käserei Marcoux Emmentaler zu kaufen. Er wird hier hergestellt. Auf der Internetseite der Käserei könnt Ihr den Herstellungsprozess sehen. Außerdem verkauft die Käserei auch Butter und Ziegenfrischkäse. Der Ziegenfrischkäse ist nicht immer erhältlich, aber super lecker. Im Dorf wird er auch direkt von der Käserei Bertrand verkauft. Dafür müsst ihr ein Stück weiterfahren zur Grande Rue 10. Die Butter wird auch in Saulxures in der Käserei verkauft. Sie ist aus Milch von Kühen der Gegend gemacht – aber nicht dort hergestellt. Die Käserei stellt Emmentaler Käse her und verkauft auch andere Käsesorte in ihrem Geschäft. .
In Coiffy-le-Haut gibt es das Weingut von Florence Pelletier. Es liegt auf einer Anhöhe inmitten Weinbergen. Die Pelletiers bauen seit 1996 wieder professionell Wein in Coiffy-le-Haut an. Seit 2008 wird umgestellt auf biologischen Anbau. Heute entsprechen einzelne Sorten bereits Demeter-Kriterien. Ein Stopp für eine Weinprobe insbesondere des Champagners und Rotweins ist immer ein schöner Abschluss des Tages. Mehr Informationen zum Weingut: http://coiffy-florence-pelletier.com. Im Keller unseres Hauses sollte ja immer mindestens eine Flasche Champagner liegen. Die Rundfahrt geht über Vicq nach Coiffy-le-Bas nach Coiffy-le-Haut. Dort in der Dorfmitte ist das Weingut. Auf dem Rückweg weiterfahren Richtung Bourbonne les Bains (D26) und dann links abbiegen nach Coiffy-le-Bas (D158). In der Kurve rechts abbiegen und parken. Von dort zu Fuß (5 Minuten) zur Kapelle Notre-Dame-de-la-Reconnaissance aus dem Jahr 1855 von Laneuvelle laufen und auf das Tal schauen. Auf dem Rückweg weiter nach Coiffy-le-Bas fahren und zurück wieder über Vicq nach Saulxures.
2017 feierte Morimond sein 900. Jubiläum mit einen Gottesdienst auf der Fläche des ehemaligen Kirchengebäudes. Das Kloster wurde 1117 als eines der ersten vier Töchterklöster von Citeaux gegründet – die anderen drei sind Kloster La Ferté im Süden, Kloster Pontigny im Westen und Kloster Clairvaux im Norden. Mehr Information über das Kloster findet ihr auf Wikipedia.
Das Zisterzienserkloster wurde 1572 während der Religionskriege und 1652 im 30-jährigen Krieg zerstört und 1791 aufgegeben. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verfiel die Kirche. Heute stehen nur noch die Kapelle, die 1995 von der Kirche wieder erworben wurde, und einige Nebengebäude. Eine Ausgrabung der Überreste stellt die Geschichte des Klosters in mehreren Sprachen dar. Ein Besuch lohnt sich allein schon deshalb, weil auch dieses Kloster in einem herrlichen Tal mit einer Quelle liegt, die die Mönche aufgestaut und unter anderem zur Fischzucht genutzt haben.
Am ehemaligen Fischteich des Klosters befindet sich heute die nette kleine Wirtschaft Au Lac de Morimond, in der man nach einem kleinen Spaziergang um den Teich oder von der Kapelle bis zum Teich etwas trinken und essen kann.
Mit dem Auto kommt man schnell nach Morimond, das Kloster ist aber auch mit dem Fahrrad erreichbar. Auf dem Hin- oder Rückweg könnt ihr einen kurzen Stopp an der Quelle der Maas (frz. Meuse) einlegen. Sie entspringt auf dem Plateau und mündet nach 874 Kilometern in das Rhein-Maas-Delta.
Ausflug nach Langres (45 Minuten mit dem Auto)
Langres ist der Geburtsort des großen Enzyklopädisten Denis Diderot. Umgeben von einer vier Kilometer langen Stadtmauer ist die auf einem Hügel gelegene Stadt schon von weitem ein beeindruckender Anblick. Man kann sie auf der Mauer einmal umrunden und dabei die schöne Aussicht auf die Landschaft der Haute-Marne genießen. Diderot war Mitverfasser der ersten Enzyklopädie, die im Zuge der Aufklärung entstand. Mehr Informationen zu Langres und Diderot findet ihr auf Wikipedia. Wer gerne gut essen geht, sollte im Cheval Blanc vorbeischauen. In dieser umgebauten alten Kirche kann man auch übernachten.
Ausflug zum Château de Pailly
Knapp 30 Minuten von Saulxures und kurz hinter Culmont-Chalindrey liegt der Ort Le Pailly mit dem gleichnamigen Schloss. Das Wasserschloss verdankt seinen Renaissance-Umbau Caspar de Saulx-Tavannes (1509-1573), Marschall von Frankreich und Mitglied des Michaelsordens, ist also auch etwas für Dorothy-Dunnett-Fans. Der englische Garten wurde im 19. Jahrhundert angelegt, ein paar schöne alte Bäume sind noch übrig. Obwohl das Schloss seit Jahrzehnten in Staatsbesitz ist, wird es erst jetzt touristisch erschlossen. Ohne Führung sieht man das Äußere und den Goldenen Saal, was schon sehr eindrucksvoll ist, mit Führung darf man wohl weiter ins Innere vordringen. Mehr zum Schloss auf der Internetseite: https://en.renaissancechateaudupailly.com.
Ausflug zum Kloster Auberive
Rund 30 Minuten von Langres entfernt liegt das ehemalige Kloster Auberive. Es lohnt sich, dieses im Anschluss an einen Rundgang durch Langres noch anzusehen. Ist aber auch ein Tagesausflug wert. Im Gebäude aus dem 18. Jahrhundert gibt es wechselnde Ausstellungen sowie Konzerte. Die Außenanlage hat einen schönen Garten mit Apfelbäumen. Das Kloster wurde im Jahr 1136 von Bernhard von Clairvaux gegründet und war das 24. Tochterkloster der Abtei von Clairvaux. Es besaß elf Bauernhöfe, einen Weinbaubetrieb, Metallindustrie und ein Salzbergwerk in Lons-le-Saunier. Mehr zum Kloster auch auf Englisch https://abbaye-auberive.com/en/.
Die Zisterzienserabtei Clairvaux liegt wie so viele Klöster in einem herrlichen Tal. Bis zur Französischen Revolution 1791 hatte es riesige Ausmaße angenommen. Später wurde sie bis in die 1980er Jahre als Gefängnis benutzt. Ein Teil ist nun als Museum zugänglich. Da das Museum immernoch auf dem Gelände des Gefängnisses liegt, das sich inzwischen in einem modernen Neubau befindet, ist der Zutritt nur mit Ausweis möglich und Fotografieren ist nicht erlaubt. Die Fotos habe ich aus einem sehr lesenswerten Buch über Clairvaux abfotografiert, das in unserer Bibliothek für euch bereit steht. Nur so viel: Gegründet wurde das Kloster 1115 von Bernhard von Clairvaux als eines der vier Zisterzienser-Töchterklöster von Citeaux (ein weiteres ist Morimond). Es ist also über 900 Jahre alt. Mehr zum Kloster auf Französisch https://www.abbayedeclairvaux.com.
Wer mehr Zeit mitbringt oder schon immer mal das Burgund besuchen wollte, sollte einen Ausflug nach Beaune einplanen (mit dem Auto 1 Stunden und 30 Minuten). Das mittelalterliche Hospital ist bemerkenswert und der Wein auch. Am Samstag gibt es einen herrlichen Markt, und natürlich kann man hervorragend Essen gehen. Mehr dazu auf der Internetseite von Beaune. Auf dem Weg dorthin liegt Dijon (1 Stunde und 15 Minuten). Dort kommt der bekannte Senf her, gibt es eine tolle Altstadt mit leckerem Essen und das Musée des Beaux-Arts de Dijon, in dem man das Grabmal von Philipp dem Kühnen mit dem berühmten pleurants sehen kann. Mehr zu Dijon auf Wikipedia. Und dann gibt es noch Vézelay mit der Wallfahrtskirche. Bereits 858 wurde auf dem Hügel ein Benediktinerkloster gegründet. Bis zum heutigen Tag ist es einer der Ausgangspunkte des Jakobswegs. Mehr zu Vézeley auf Wikipedia. Aber besonders ist in dieser Stadt das Museum Zervos für moderne Kunst im Haus des Schriftstellers Romain Rolland. Mehr zum Museum Zervos siehe Internetseite von Vézelay
Beim Essengehen beachten: In Frankreich gibt es mittags zwischen 12 und 14 Uhr und abends ab 19 Uhr warme Küche. Dazwischen sind die Restaurants geschlossen, aber man kann ins Café gehen oder in einer Bar einen Aperitif nehmen.
Die Abtei Fontenay (1 Stunde und 50 Minuten) liegt wie alle Abteien wunderschön in einem Tal und hat eine der ältesten erhaltene Zisterzienserkirchen von 1118. Wahrscheinlich nur, weil sie als Fabrik genutzt wurde, statt zerstört zu werden. Um die Anlage kann man auch schöne Wanderungen unternehmen. Die Attraktion ist aber die 1220 gebaute Schmiede mit dem ersten hydraulischen Hammer. Von hier aus entwickelte sich die Industrialisierung Europas. Mehr zur Abtei Fontenay auf Wikipedia.